
Der Beschluß - Bonn/Berlin-Entscheidungen von 1990 bis 1994
248 Seiten gebunden, Schutzumschlag, ISBN 978-3-416-03026-7
EUR 22.90

Nach der Wiedervereinigung 1990 hat keine Entscheidung so sehr die Gemüter der Menschen in der Region Bonn und in ganz Deutschland bewegt, wie der sehr knappe Beschluss des Deutschen Bundestages vom 20. Juni 1991 über den Sitz von Parlament und Bundesregierung. Am Abend des 20. Juni 1991 herrschte in Bonn Entsetzen und Verbitterung vor. Viele glaubten, in der Region Bonn gingen die Lichter aus. Franz Möller hat damals gegen den Beschluss gekämpft und daran mitgewirkt, dass es zu einer fairen Arbeitsteilung zwischen Bonn als Bundesstadt und Berlin als Bundeshauptstadt kam. Er schildert, wie es zum Beschluss gekommen ist, wer entscheidenden Einfluss genommen hat (v. Weizsäcker, Kohl, Schäuble, Brandt, Vogel, Genscher und andere), wie es zum Titel Bundesstadt gekommen ist, wie das Berlin/Bonn-Gesetz zustande kam und wie die Bonn-Vereinbarung mit den finanziellen Zusagen für die Region ausgehandelt wurde. Franz Möller nennt die Namen der vielen Mitstreiter für die Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler und warnt die Politiker, die von den Zusagen abweichen wollen. Diese zeitgeschichtliche Dokumentation ist ein wichtiger Beitrag zu einem aufwühlendem Thema.
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17.09.2002:
Franz Möller schreibt "engagiert und kenntnisreich" gegen eine Verlegung weiterer Bundesbehörden von Bonn nach Berlin an, ist in der kurzen Besprechung zu lesen. tab. gibt noch mal einen kurzen Überblick über die Entscheidung zur "Vollendung der Einheit Deutschlands", mit der im März 1994 der Regierungsumzug und die Verlegung der meisten Ministerien von Bonn nach Berlin beschlossen wurde. Der Autor des Buches, ehemaliger CDU-Abgeordneter, der selbst an der Entscheidung zum Berlin/Bonn-Gesetzt mitgewirkt hatte, kritisiert in seiner Dokumentation des Beschlusses "natürlich die Berlin-Befürworter unter den eigenen Parteifreunden", so der Rezensent. Die Sorgen Möllers scheinen ihn nicht sonderlich zu bewegen. So bleibt dem Rezensenten lediglich die Feststellung, dass ein ehemaliger Abgeordneter rückblickend seiner Kritik Raum gibt, und "Vertrauensschutz für Bonn" anmahnt.