
Philosophie der Freiheit
Gesammelte Schriften, hrsg. von Hariolf Oberer und Georg Geismann, Band 2. Praktische Philosophie 1955-1972, hrsg. von Georg Geismann und Hariolf Oberer
466 Seiten geb., ISBN 3-416-01955-5
€ 89.00

Der 1981 im Alter von 96 Jahren verstorbene Marburger Philosoph Julius Ebbinghaus war im In- und Ausland anerkannt als einer der scharfsinnigsten Interpreten und besten Kenner der Philosophie Immanuel Kants, ihrer Wurzeln in der europäischen Aufklärung und ihrer geschichtlichen Wirkungen im Deutschen Idealismus und im Neukantianismus. Seine oft an entlegensten Stellen erschienenen Arbeiten sind fast alle seit langem vergriffen. Um sie in der gegenwärtigen und künftigen Diskussion angemessen zu repräsentieren, erscheint nun eine Sammlung der Schriften von Julius Ebbinghaus. Sie hat 1986 mit den Schriften zur praktischen Philosophie von 1924-1954 ("Sittlichkeit und Recht") begonnen. Der zweite Band ("Philosophie der Freiheit") mit den Schriften zur praktischen Philosophie 1955-1972 wird hiermit vorgelegt. Gerade die Arbeiten zur praktischen Philosophie haben an methodischer und substantieller Qualität kaum ihresgleichen in diesem Jahrhundert. Sie sind ganz besonders lehrreich dort, wo Ebbinghaus aktuelle, zeitgebunden scheinende Themen behandelt. Da demonstriert der Verfasser - gelegentlich mit scharfer Polemik und immer stilistisch glänzend - die Wahrheit der Lehre Kants, daß das, was in der Theorie richtig ist, auch für die Praxis taugt. Im zweiten Band sind unter diesem Aspekt besonders die Abhandlungen zu den Vernunftrechts-problemen der atomaren Waffen, der Schwangerschafts-unterbrechung und der Todesstrafe hervorzuheben. Das Hauptgewicht dieses Bandes liegt jedoch auf den rechts- und moralphilosophischen Fundamental-problemen des Menschenrechts, der Toleranzidee, des Sitten-gesetzes, der Vernunftidee des Rechts.